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Das letzte Amen in der Kirche


Stadtteil: ganz Berlin (abgelegt bei Mitte)
Datum: 3. Januar 2024
Bericht Nr.:826

Kathedralen, expressionistische Gotteshäuser und Kirchenbauten, angelehnt an Formen von Schiffen, Zelten oder Pyramiden: So lösten schöpferische Architekten über Jahrtausende die Bauaufgabe "Kirche". Spirituelle Bauten mit historischer und gesellschaftlicher Bedeutung prägten genau wie die Kirche im Dorf den Städtebau und boten Raum für das christliche Brauchtum.

Doch ihre Bedeutung schwindet, genau wie der Glaube. Nicht einmal mehr die Hälfte der Bevölkerung ist religiös, die Gesellschaft orientiert sich immer weniger an überkommenen Werten. Kirchenaustritte sind sprunghaft angestiegen, seit Verfehlungen der christlichen Amtsträger und Versuche ihrer Vertuschung die Nachrichten beherrschen. All das hat Auswirkungen auf die Institution Kirche und auf ihre Gotteshäuser. Gemeinden werden zusammengelegt, Kirchenbauten für eine Nachnutzung freigegeben oder abgerissen.

Gemeinsames Haus für drei Religionen
Neubauten und die Umsetzung von Kirchen sind in heutiger Zeit eine bestaunenswerte Ausnahme. In der historischen Berliner Mitte bauen am Petriplatz Juden, Christen und Muslime gemeinsam ein Haus, unter dessen Dach sich eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee befinden werden ("House of One"). Es ist sehr viel mehr als der Bau eines Gotteshauses, Religionen sind Teil der Kultur, dort können sie sich begegnen. Die Bauarbeiten haben nach jahrelangen Vorbereitungen begonnen.

Eine Kirche zieht um
Welche Bedeutung die Kirche für ein Dorf hat, wird beim kürzlich realisierten Umzug eines Kirchengebäudes im Brandenburgischen deutlich: In der Gemeinde Kleinwudicke im Milower Land stand eine abrissreife Kapelle auf dem Friedhof, das Dorf Jerchel wünschte sich eine Kirche. Stein für Stein, Balken für Balken wurde die Fachwerkkapelle abgetragen und zwanzig Kilometer weiter wieder aufgebaut. Drei Jahre und viel Phantasie und Energie der Mitstreiter brauchte es, um diese unmögliche Idee Wirklichkeit werden zu lassen.

Kirchengebäude ohne christliche Betätigung
Wir beschäftigten uns im Folgenden mit Kirchengebäuden, die in Berlin für ihren ursprünglichen Zweck verloren gegangen sind. Das sind nicht nur die Gotteshäuser, die in der Gegenwart aufgegeben werden oder im Krieg vernichtet wurden, sondern auch Kirchenabrisse - vor allem in der DDR-Zeit - sowie die Aufgabe von Gotteshäusern in historischer Zeit. Kirchenabrisse bei großflächigen Umsiedlungen wie beim Tagebau sind in Berlin kein Thema, haben aber das Umland in der Lausitz geprägt und andere Regionen wie das Rheinland.

Kirchenruinen
Bei unseren Stadtrundgängen sind wir mehrfach auf die Nachnutzung von Kirchen gestoßen, aber auch auf Kirchenruinen und auf Markierungen von Kirchengrundrissen im Pflaster. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche am Ende des Kudamms ist sicher die bekannteste Berliner Kirchenruine, die zu einem Mahnmal gegen den Krieg wurde.

Klosterkirche
Die Franziskaner-Klosterkirche war ein Bauzeugnis mittelalterlicher Klosterkultur in Berlin. In ihr wurden Markgrafen und ihre Gemahlinnen, aber auch Adlige und bedeutende Bürger der Stadt beigesetzt. Auch diese Klosterkirche in Mitte wurde durch Kriegseinwirkung stark beschädigt. Fritz Cremer schuf die Skulptur vor der Ruine: Christus steigt vom Kreuz herab und zieht sich dabei die Dornenkrone vom Kopf.


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Kirchengrundrisse im Straßenpflaster angedeutet
Die 1739 eingeweihte evangelische Dreifaltigkeitskirche in der heutigen Glinkastraße war ein Rundbau mit vier kurzen Vorsprüngen, mit denen die Kreuzform angedeutet wurde. Nach einem Luftangriff brannte sie 1943 aus und wurde bis Kriegsende als Luftschutzbunker genutzt. Nach dem Abriss 1947 baute Nordkorea seine Botschaft auf einem Teil des Grundstücks. Auf dem verbliebenen Straßenland wurde nach der Wende der Grundriss im Straßenpflaster markiert.


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Bethlehemskirche
Die Bethlehemskirche in der Mauerstraße wurde 1737 für protestantische böhmische Einwohner erbaut, die in Preußen ihre zweite Heimat gefunden hatten. 1943 wurde sie bei einem Luftangriff schwer beschädigt und später von der DDR abgerissen. Nach der Wende ist der Grundriss der Kirche im Straßenpflaster durch andersfarbige Steine markiert worden. Eine über dem Grundriss schwebende Stahlskulptur zeichnet in der Luft die Umrisslinien des verschwundenen Baues nach.


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Kirchenabrisse in der DDR
Dem Gesellschaftsbild der DDR wurden viele historische Bauten geopfert, deren Kontext nicht der eigenen Ideologie entsprach. Die Altstadt auf der Fischerinsel wurde abgeräumt, um Hochhäuser zu bauen. Schlösser und Kirchen wurden geschliffen. Ulbricht hatte in seiner "Turmrede“ vom 7. Mai 1953 den Kirchengebäuden den Kampf angesagt: Er hatte Rathaustürme und Kulturhaustürme angesprochen, "andere Türme können wir in der sozialistischen Stadt nicht gebrauchen". In der DDR-Zeit wurden 15 kriegsbeschädigte oder intakte Kirchen in Ost-Berlin abgerissen.

Glimpflich davongekommen ist die Kirche der St. Pius-Gemeinde nahe der Stalinallee. Damit der Kirchturm nicht höher ist als die Stalin-Figur, wurde die Kirchengemeinde genötigt, dem kriegsbeschädigten Turm die Spitze zu nehmen und ihn auf 61 Meter zu kürzen.

Paradoxerweise hat die Stasi sogar eine Kirche neu gebaut. Eine ursprünglich in der Normannenstraße ansässige Kirchengemeinde war der expandierenden Staatssicherheit im Weg. 1979 wurde die alte Kirche gesprengt, netterweise errichtete die Stasi einen Ersatzbau am Münsterlandplatz.

Beim Mauerbau im Wege
Die Bernauer Straße - heute Mauergedenkstätte - war wegen des Ost-West-Grenzverlaufs direkt an der Hauskante eine besondere Herausforderung für die DDR, um ihre "Staatsgrenze zu schützen". Wohnhäuser wurden abgerissen, auch die Versöhnungskirche war den Grenzern im Wege. Der Kirchturm wurde zunächst als Wachturm und Geschützstand genutzt, 1985 ließ die DDR zuerst die Kirche und dann den Turm sprengen. Nach der Wende wurden auf dem Grundstück als Teil der Mauergedenkstätte die Kapelle der Versöhnung errichtet und die Umrisslinien des verschwundenen Baues im Boden nachgezeichnet.


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Auch die römisch-katholische Kirche St. Franziskus von Assisi in der Gartenstadt Staaken wurde im April 1988 abgerissen, weil sie nach dem Mauerbau im Grenzgebiet lag. Es fällt auf, dass beide Kirchen mehr als 20 Jahre im Sperrgebiet stehen blieben, bis sie kurz vor Ende der DDR beseitigt wurden.

Gesprengte Dorfkirchen
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs sind im Norden Berlins in der Nazizeit drei Dorfkirchen gesprengt worden, die den anrückenden Truppen der Roten Armee als Orientierungspunkte und Aussichtspunkte für Artilleriebeobachter hätten dienen können. Die drei Dörfer Malchow, Wartenberg und Falkenberg verloren so ihre Dorfkirchen. Nur in Malchow ist ein Teil der Ruine als Mahnmal erhalten geblieben.


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Invalidenpark
Mit Förderung der Kaiserin Auguste Victoria ("Kirchenjuste") und ihres Evangelischen Kirchenbauvereins wurde 1890 die Gnadenkirche auf einem Grundstück errichtet, das vorher zum Einzugsbereich des Invalidenhauses gehörte. Der Militärfiskus hatte das Grundstück geschenkt, die Baukosten wurden zum Teil aus einem "Gnadengeschenk" des Kaiserhauses bestritten.

So kam die "Gnadenkirche" zu ihrem Namen und zu ihren Beinamen "Kaiserin Auguste Victoria Gedächtniskirche" und "Invalidenkirche". Nach Kriegsbeschädigung, Vandalismus und weiterem Verfall ließ die DDR die Kirche 1967 sprengen. Im Invalidenpark erinnert heute die "Versinkende Mauer" an die Zeiten der Teilung.


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Garnisonkirche am Südstern
Mit dem preußischen Militär hängt auch die Geschichte der Kirche am Südstern zusammen. Sie wurde 1897 als evangelische Garnisonkirche nach dem Entwurf des Garnison-Bauinspektors Ernst August Roßteuscher erbaut. Bauherr war keine Kirchengemeinde, sondern das Militär, denn die Kirche diente der am Ort stationierten Garnison.

Nach der Entmilitarisierung durch den Versailler Vertrag nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde sie vom Staat als Nachfolger des Militärfiskus zunächst an die Berliner Stadtmission und später an eine serbische Kirchengemeinde vermietet. Danach verkaufte der Staat sie an eine Religionsgemeinschaft die von einem Kameramann Hollywoods gegründet wurde, der nach dem Krieg als Missionar nach Berlin kam.

Es wird berichtet von "Wundern und Heilungen in den Gottesdiensten, Journalisten kamen und sahen mit ihren eigenen Augen, wie Gott Schwerkranke augenblicklich heilte". Das könnte ein Text aus der Bibel sein, steht aber auf der Homepage dieses "Christlichen Zentrums".

Nachnutzungen
Wie kann man Kirchen nachnutzen und dabei behutsam mit ihrer sakralen Vergangenheit umgehen? Eine Frage, die sich so ähnlich auch bei der Entwidmung von Friedhöfen stellt. Der Abriss von Kirchengebäuden ist die letzte Alternative; näherliegend sind verkaufen, vermieten, verpachten oder im Erbbaurecht vergeben. Kulturelle und soziale Nachnutzungen erscheinen angemessen.

Bei der Weitergabe an Religionsgemeinschaften ist ein kritischer Blick nötig, um keine Sekten und ungeliebten Nachfolger ins Haus zu holen. Bei der Kirche am Südstern klang das schon an, da war es der Staat und nicht eine Kirchengemeinde, der nicht so genau hingeschaut hat.

Religionsgemeinschaften als Nachnutzer
Angrenzend an Schinkels Vorstadtkirche am Leopoldplatz wurde 1893 die Neue Nazarethkirche erbaut. "Das rasche Wachstum der Gemeinde zwang dazu" - wie sich die Situation innerhalb von gut hundert Jahren ins Gegenteil verkehrt hat!

Neue Nazarethkirche
Heute wird die Neue Nazarethkirche von einer brasilianischen Glaubensgemeinschaft der Pfingstbewegung bespielt. Ein Unternehmer mit einem Firmenkonglomerat von Supermärkten bis zu beherrschenden Medienunternehmen ist selbsternannter Bischof dieser wie ein Wirtschaftsunternehmen geführten Bewegung mit 8 Millionen Anhängern weltweit. Sein Vermögen wird auf 1 Milliarde US-Dollar geschätzt, er wird in der Forbes-Liste der reichsten Menschen geführt. Sein deutsches Projekt nennt sich "Unisozial", beim ersten Blick könnte man glatt das "i" übersehen. Es wirbt mit: "Wo ein besseres Leben auf Sie wartet". Der Gründer und Bischof selbst hat sich schon entschieden, er lebt nicht mehr in Brasilien, sondern in New York.

Bisher sträubt sich die Kirche gottlob, ihr Gotteshaus im Wedding an die "erzkonservativen christlichen Fundamentalisten" zu verkaufen, deren Gründer und Bischof ein Freund und Förderer des rassistischen Präsidenten Bolsonaro ist, der vor kurzem abgewählt wurde.

Die vierte Dimension: Full Gospel Church Wittenau
Eine weitere Freikirche der Pfingstgemeinde mit weltweit 400 Pastoren und 500 Missionaren hat in Berlin eine Wittenauer Dorfkirche erworben. Diese Mega-Kirchengemeinde aus Korea sorgt sich nicht nur um das Seelenheil der Menschen, sondern auch um deren Wohlstand, denn das sei Gottes Wille, verkündet sie.

Für seinen eigenen Wohlstand sorgte der inzwischen verstorbene Kirchengründer, indem er zwölf Millionen US-Dollar des Kirchenvermögens veruntreute und Steuern hinterzog. In seinem Buch "Die Vierte Dimension" nahm er den Leser mit "in eine neue Dimension von beantworteten Gebeten und dynamischem Glauben, der Berge versetzt".


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Syrisch Orthodoxe Kirche
Auch andere Religionsgemeinschaften finden sich in der Stadt, die Kirchen nachnutzen, ohne dubios zu sein. Die Syrisch Orthodoxe Kirche Mor Afrem hat in der Mindener Straße in Charlottenburg einen katholischen Kirchenbau der Nachkriegsmoderne gekauft. Von der Bezirksbügermeisterin wurde bei der Eröffnung gelobt, dass die Gemeinde den Kontakt zu ihrer Umgebung sucht und mit ihren Nachbarn gut auskommt.

Stein der Hilfe Gottes
25 Jahre lang war die Kapelle "Maria Mutter vom Guten Rat" an der Celsiusstraße in Lichterfelde ein katholisches Gotteshaus, dann zog 2005 die evangelische Gemeinde Eben Ezer ein. Ihr Name bezieht sich auf den "Stein der Hilfe Gottes", einen in der Bibel genannten Ort der Auseinandersetzung mit den Philistern.

Kulturelle Nachnutzung: Museum, Galerie, Ausstellung
Wenn Kitas in aufgegebene Kirchengebäude einziehen, ist die der eigenen sozialen Betätigung der Gemeinden seelenverwandt. Auch für kulturelle Zwecke geben die Kirchen gern ihre Gebäude frei. Man denke nur an Schinkels Friedrichswerdersche Kirche, in der Ausstellungen gezeigt werden, genau wie in der Nikolaikirche in Mitte, die heute zur Stiftung Stadtmuseum gehört.

Elias-Kirche
Die 1910 eingeweihte evangelische Elias-Kirche in der Senefelderstraße ist seit 2003 langfristig an ein Mitmachmuseum für Kinder vergeben. Das Museum sieht für seine Tätigkeit eine einmalige Kombination: "Historisches Gebäude und junge Lebenswelt. Dort können die Besucher erfahren, dass jede Gegenwart eine Vergangenheit hat". Der Kirchenraum ermöglichte ein 7 Meter hohes Kletterregal und eine Nutzfläche auf zwei Etagen.


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Galerie St. Agnes
Nördlich des Landwehrkanals wurde in Kreuzberg in den 1960er Jahren kriegszerstörtes Gelände neu bebaut. Mit dem von den USA finanzierten "Spring-Projekt" (engl. Frühling) entstand ein neues Wohnviertel, zu dem auch ein Kirchenbau der Nachkriegsmoderne gehört. Der Senatsbaudirektor Werner Düttmann hatte die Kirche 1967 inmitten eines modernistischen Gemeindezentrums gebaut. Aber schon nach gut dreißig Jahren hatte die Zahl der Gemeindemitglieder so stark abgenommen, dass das Erzbistum mehrere Gemeinden zusammenlegte und die St. Agnes Kirche aufgab.

Im Innenraum der Kirche waren die Seitenwände bis zur halben Höhe aus Trümmerschutt erbaut. Der Raum war architektonisch soweit reduziert, "dass er die mystische Atmosphäre alter, romanischer Kirchen ausstrahlte“. Keine Ornamente, keine klassischen Fenster, kaum endende Flächen. Die zurückhaltende Architektursprache bot einer Galerie die ideale Möglichkeit, ihre Kunstwerke zu präsentieren. Die Galerie König griff zu und ließ die im Erbbaurecht übernommene Kirche für ihre Zwecke baulich anpassen.


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Platz schaffen für Baufeld
Die Jerusalemkirche von 1484 war eine der ältesten Kirchen in der Friedrichstadt. Mehrfach hat man sie umgebaut, bis sie 1941 an die Rumänisch-Orthodoxe Kirchengemeinde verkauft wurde, weil im Zeitungsviertel die Bevölkerung stark geschrumpft war.

Die Ruine der kriegsbeschädigten Kirche wurde 1961 gesprengt, um dem Zeitungszar Axel Cäsar Springer den Bau eines Verlagshochhauses direkt an der Sektorengrenze zu ermöglichen. Die Kirchengemeinde wurde mit einem Nachkriegsbau gegenüber dem Jüdischen Museum entschädigt.



Wohnen in der Kirche
Warum nicht Wohnraum schaffen in einer entwidmeten Kirche? Am Mirbachplatz in Weißensee sahen wir ein Projekt entstehen, das einen Kirchturm zu Wohnungen umbauen will. Die Kirche selbst war im Krieg zerstört worden, auf ihrer Grundfläche soll ein Neubau entstehen. In den Turm werden Eigentumswohnungen eingebaut, zweimal am Tag soll auch weiterhin die Kirchenglocke oben im Turm läuten. Sozusagen Eigentumswohnungen mit Glockengeläut.

Eine weitere Kirche aus der Nachkriegszeit wurde 2011 nach Zusammenlegung mehrerer evangelischer Gemeinden aufgegeben, die Ananias-Kirche von 1967. Das Gebäude wurde aber nicht umgebaut oder nachgenutzt, sondern abgerissen. Zwar hat eine Baugemeinschaft einen Mehr-Generationen-Neubau mit Blockheizkraftwerk und einen Jugendtreff errichtet, doch der Kirchenbau wurde geopfert.

Jesuskirche Kreuzberg
Anders die 1961 erbaute Jesus-Kirche in der Kreuzbergstraße. Auch hier erwarb eine Baugemeinschaft die Kirche, riss sie jedoch nicht ab, sondern baute sieben Wohneinheiten mit 80 bis 200 Quadratmetern Fläche in das Gebäude ein. Um eine Ebene aufgestockt, lässt die äußere Erscheinung mit Turm, hohen Fenstern und dreigeteilter Fassade auch nach dem Umbau den ehemaligen Kirchenbau erkennen.


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Es gibt eine erhebliche Zahl von aufgegebenen Gotteshäusern in der Stadt, vielleicht mehr, als man spontan vermuten würde und auf jeden Fall mehr, als hier erwähnt sind. Erstaunlich ist auch die Vielfalt dessen, was nach dem letzten Amen in der Kirche mit den Bauten passiert.
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Wenn ein Finanzminister Plus und Minus verwechselt