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Berliner Berge


Stadtteil: Tempelhof, Kreuzberg
Stadtplanaufruf: Berlin, Tempelhofer Damm
Datum: 14. Juli 2003

Klar braucht der Berliner keine Alpen - er hat ja selber jede Menge Berge. Und so steigen wir an einem schönen Sommertag dem Tempelhofer Berg auf die Spitze, der seit Einweihung des Schinkel-Denkmals für die Siege in den Befreiungskriegen Kreuzberg heißt. Auf dem Weg zum Befreiungsdenkmal gehen wir vorbei an unzähligen Menschen, die hier sitzen, liegen, (Frisbee) spielen, lesen oder einfach die Sonne genießen. Oben vom Denkmal aus geht der Blick weit über die Stadt, der Alex mit dem Fernsehturm liegt scheinbar gleich nebenan.

Es gibt zwei Sichtachsen in die Stadt. Richtung Westen zur Monumentenstraße, die das Denkmal als "Monument" in ihrem Namen führt. Und die Großbeerenstraße Richtung Norden, in deren Verlängerung der Blick bis in Berlins Mitte reicht. Der Kreuzberg ist 66 Meter hoch, doch als Neubauten den Blick auf das Denkmal zu stören begannen, ließ Kaiser Wilhelm I. es 1879 auf einen Sockel hieven. Dabei beseitigte er gleich eine Unstimmigkeit in der Sichtachse und ließ es um 21 Grad drehen, so dass es genau zur Großbeerenstraße ausgerichtet ist.

Am Fuße des Kreuzbergs eine Großbaustelle - die Bayern setzen fort, was ein anderer Projektentwickler aufgeben musste, und bauen die ehemalige Schultheißbrauerei zu einem edlen Wohnquartier um. So ein Loft im ehemaligen Flaschenkeller, der in Wirklichkeit kein Keller, sondern eine Etage ist, hätte es mir schon angetan.

Vor dem Flughafen Tempelhof steht nicht nur das Denkmal zur Erinnerung an die Luftbrücke ("Hungerharke"), sondern auch ein überdimensionaler Adlerkopf. Von dem Flughafenarchitekten Sagebiel entworfen, stand ein kompletter Adler mit diesem Kopf seit 1940 auf dem Dach der Haupthalle. Als die Amerikaner dort 1962 eine Radaranlage aufbauten, wurde der Adler zerlegt und bis auf den Kopf entsorgt, der Körper war marode. Der Kopf wurde wie andere Siegestrophäen aus „Nazi Germany“ in die USA geschickt ins Museum der Militärakademie West Point. Dort landete er im Magazin, wurde nicht ausgestellt und vergessen.

Ein Leutnant der U.S. Air Force in Tempelhof fragte sich 1984, warum der Platz vor dem Flughafen „Eagle Square“ (Adlerplatz) genannt wurde, wo es doch dort keinen Adler gab. Der Adlerkopf wurde auf seine Initiative in West Point ans Tageslicht geholt und mit Unterstützung des Amerikanischen Stadtkommandanten wieder nach Berlin geflogen. Und da Militärs am Werk waren, wurde der Adlerkopf mit militärischen Ehren im August 1985 an seinem heutigen Platz aufgestellt. Der „Eagle Square“ hatte seinen Eagle wieder.

(Textversion vom August 2015)
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> mehr über den Kreuzberg: Kreuzberg
> mehr über Berliner Berge: Berge



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