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Über das "Fräulein" (Tiergartenviertel,31.10.2016)

Taucht das "Fräulein" langsam wieder auf, das irgenwann ohne Nachruf verschwunden ist? Und wie ruft man die Kellenrin im Lokal? Hierzu schreibt Eva E. am 7.11.2016:

"Ja wie ruft man das Fräulein, nachdem das Fräulein erst nicht mehr so heißt und dann schon nicht mehr ist - in dieser Reihenfolge. Ich habe ein paar Antworten eingeholt. Sie können nicht befriedigen, ihnen ist aber zugute zu halten, dass sie aus der Praxis des Café- und Restaurantbesuchen hervor gegangen sind:
1. "Hallo!?"
2. "Bedienung!"
3. "Tschuldigung!"
4. gar nicht.

Innovative Vorschläge - für künftige Experimente, um vielleicht dereinst bei einer - dann wieder passenden - neuen Form zu landen:
5. "Renate!" "...!" Also ein beliebiger Rufname - bis der richtige mitgeteilt wird.
6. "Wie darf ich Sie rufen?" - gleich beim Erhalt der Speisekarte zu fragen.

All diese Vorschläge eint die - verständliche - Kapitulation vor der Aufgabe, das Fräulein zu rufen, nachdem es nun mal verschwunden ist. Es verschwand, ohne dass ein Nachruf zu lesen war, nicht einmal das Datum seines Ablebens ist bekannt. Weniger geht gar nicht.

Ich verstehe Ihre Frage aber als ein Symptom der Hoffnung. Denn möglicherweise erlebt das "Fräulein" gerade eine Renaissance. Wenn ich durch die Dresdener Straße schlendere, treffe ich dort auf "Fräulein Wild", ein Café. Aber auch andernorts ist es mir schon begegnet, z.B. als "Fräulein Brehm" auf dem Schöneberger Südgelände. Wahrscheinlich muss das Fräulein durch diverse Verwandlungen in die durch die Beispiele angedeutete Richtung zunächst rehabilitiert werden und kann später - dann wahrscheinlich sogar ohne Einseitigkeit des Geschlechts - einer virtuosen Zukunft entgegen gehen - und auch wieder gerufen werden.

Vorher aber müssen wir sein Verschwinden, besonders aber im Restaurant seine Unrufbarkeit betrauern.

Das Nichtbemerken der Zeichen von Gästen wächst sich bisweilen zu einer echten beruflichen Fähigkeit aus. Die Situation, die Sie da beschreiben, ist mir natürlich vertraut . War das wohl anders, als es noch das "Fräulein" gab bzw. als (und vielleicht weil) der Gast noch nach ihm rief? Also doch nach dem Fräulein! rufen? Das müsste in Post-Fräulein-Zeiten allerdings übersetzt werden und lautete dann vielleicht "Frau Kellnerin!" oder "Herr Kellner!" (wobei der "Herr Kellner" eine "Dame Kellnerin" voraussetzte, wenn schon, denn schon)".

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Der Bericht steht hier: Ein Amerikaner in Berlin


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