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Stairs turning on demand


Stadtteil: Tempelhof-Schöneberg
Bereich: Südkreuz
Stadtplanaufruf: Berlin, Marlene-Dietrich-Straße
Datum: 19. Juni 2006

Eine Rolltreppe, die vom Personal auf Wunsch in die entgegengesetzte Richtung gelenkt wird - das haben wir auf dem neuen Bahnhof Südkreuz (ehemals Papestraße) erlebt. Wir standen unten und alle drei Rolltreppen fuhren ebenfalls nach unten, da erbarmte sich eine angesprochene Servicemitarbeiterin (früher: Bahnhofsaufsicht) und änderte die Fahrtrichtung mit ihrem Schlüssel.

Es ist noch alles neu hier und ziemlich leer. Lange Bahnsteige, an denen kurze Regionalzüge halten. Viele Gleise und wenige Züge. Aber Graffiti sind schon da, also gibt es diesen Bahnhof. Die obere Ebene, an der die endlos durch Berlin kurvenden Ringbahnzüge halten, ist von einer ausufernden Breite wie eine mächtige Seebrücke im Badeort. Moderne Kioske und sogar einen Fahrkartenschalter finden wir hier. Diese Ebene ist gleichzeitig als Fußgängerverbindung zwischen den (ehemaligen) Bezirken Schöneberg und Tempelhof gedacht. Vor dem Haupteingang auf der Schöneberger Seite ist die Naumannstraße in Marlene-Dietrich-Straße umbenannt worden, eine Verbeugung vor der Diva, die hier in der Nähe auf der Roten Insel gewohnt hat (--> 1).

Die Dimensionen des Bahnhofs sind beachtlich, er ist der zweitgrößte Bahnhof Berlins. Die Länge der oberen Halle beträgt 183 Meter, die Breite 47 Meter. 3.700 qm Glas wurden hier verbaut. Mit 16 Fahrtreppen und 7 Aufzügen kommt man in die 272 m lange untere Ebene. Die Rolltreppe muss Höhenunterschiede bewältigen, die an die U-Bahnen von Moskau oder Leningrad erinnern, wo die Fahrtreppen mit heftiger Geschwindigkeit in die Tiefe donnern, in Berlin fährt sie dagegen gemächlich. Mit dem 1898 erbauten Bahnhof Papestraße hat diese Station nichts mehr gemein.

Der Bahnhof liegt an der neuen Nord-Süd-Achse der Bahn und bildet den südlichen Knotenpunkt. Potsdamer Platz, Hauptbahnhof und der Knoten Gesundbrunnen (der nicht Nordkreuz heißen darf) liegen an dieser Trasse.

Das heftige Gewitter haben wir vom Bahnhof aus beobachtet, jetzt wenden wir uns der Roten Insel zu, die wir erst vor ein paar Wochen erkundet haben und kehren wieder in die Gaststätte "Marlene" ein, die einen getrennten Bereich für Nicht-Fußball-Zuschauer anbietet. Eine Zumutung sind die Röstis, die zum hausgebeizten Lachs verkohlt und verkrustet auf dem Teller liegen. Nachdem die Küche auch im zweiten Anlauf nur Kohle liefert, steigen wir schließlich auf die angebotenen Bratkartoffeln um: Lachs mit Bratkartoffeln ist doch mal was neues.

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(1) mehr zur Roten Insel: Rote Insel

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